Rasseberichte

Bitte wählen Sie die Rasse aus.

 
  Rasseberichte anzeigen

 

Die Suche hat 2 Ergebnisse geliefert!

Welsh Terrier

Neues von "Nessa"

Es kommt nicht auf die Größe an. Ein Welsh Terrier schlägt alle "richtigen" Hunde.

Es ist das Jahr 2007, und "Nessa von der Passion" hat in diesem Frühjahr zum 2. Mal die FP3 mit 92 Punkten (d. 1. m. 96 Punkten) erfolgreich bestanden. Zu unserem Pokalkampf (6. 10. 2007) holte sie sich den Pokal für den besten Begleithund.
Aber die größte Herausforderung stand uns noch am 3. 11. 2007 bevor. Ich meldete sie zur FH1 in unserem Verein an, denn ich weiß, daß sie es schaffen kann.
Am Mittwoch, dem 31. 10. 2007, bat ich Petrus inständig um bedecktes Nieselwetter, und ich sollte es bekommen.
Aber was für ein Nieselwetter. Etwas zu viel des Guten. Beim nächsten Mal werde ich mich mit meinen Wetterwünschen zurückhalten. Egal, Nessa ist nicht aus Zucker und auch kein „Schönwetterhund“.
Um 8.00 Uhr sollte es dann losgehen. Gerichtet wurde von K.-H. Wolfram vom SGSV. Fünf Schutzhunde und eine FH1 sind gemeldet. Unsere Fremdfährte wurde natürlich zuerst gelegt, denn die muß ja drei Stunden liegen. Die Schutzhunde suchten zuerst, und dann kamen wir dran.
Bei mir machte sich ein wenig Nervosität breit, aber nicht bei Nessa. Dieser kleine Kerl hat die Ruhe weg. Unglaublich und bewundernswert! Reicht ja, wenn Frauchen durch den Wind ist.
Anmeldung beim Leistungsrichter und los. Wir also zum Ansatz und Nessa nimmt in ihrer gewohnt ruhigen Art die Spur auf. Ungefähr 50 m weiter fängt sie an zu straucheln, kommt zurück, aber sucht sich selbständig wieder ein. Ich dem Herzkasper nahe, bleibe ruhig und lasse sie ihren Job machen.

Es geht langsam weiter, und die Regentropfen machen die Sicht nicht besser. Und plötzlich wieder. Mädel, was machst Du da??!! Hin, zurück und hin und her. Das darf doch nicht wahr sein! Sie ist wieder drauf. Gott sei Dank, aber jetzt hinterher. Halleluja, was ein Glück.
Der 1. Gegenstand wird super verwiesen. Weiter. 1. Winkel wie an der Schnur gezogen. Super, Mädel. Wenn das so bleibt, wird’s klasse.
2. Gegenstand, ein sauberes „Sitz“. Aber als Nessa am 3. Gegenstand ankommt, bleibt sie stehen. Was ist das jetzt??? „Hat sie noch nie gemacht.“ (ehrlich). Ich bleibe stehen und überlege. Nessa auch. Gehe ich jetzt vor und sie läuft weiter, sind die Punkte für den Gegenstand futsch. Würde sie aber evtl. stehen bleiben, gibt es volle Punktzahl. Ich muß auf volles Risiko gehen, verflucht. Ich laufe vor, sie bleibt stehen, aber ich lege ihr kurz die Hand auf den Rücken, um alles Risiko auszuschalten. Das wird mich später einen Punkt kosten. Weiter geht’s.

Durch meine Brille erkenne ich kaum noch etwas, denn der feine, „bestellte“ Nieselregen klebt sehr hartnäckig an meinen Gläsern. Ich lasse Nessa einfach laufen, eine andere Wahl habe ich nicht. Und sie läuft wie ein Uhrwerk. Fantastisch!!!! Ich könnte sie knutschen. Später. Die gesamte Fährte verläuft gegen die Spurrillen vom Acker, wie gemein. Für mich ein Problem, für Nessa nicht. Die Wegüberquerung ist auch geschafft. Letzter Gegenstand verwiesen. Geschafft. Oh Gott, wir haben es wirklich geschafft. Es ist ein unbeschreibliches Glücksgefühl.


Nessa ist die Größte.

Ich bin sehr erleichtert. Wir sehen aus wie die Modderschweine. Naß und schlammig, aber glücklich. Ich brenne auf die Auswertung. Die Fehler werden aufgezählt. Von vorzüglicher Gegenstandsarbeit ist die Rede. Klasse Winkelarbeit. Ihr konzentriertes und ruhiges Absuchen wurde gelobt.Und, und, und??? Nessa bekommt 97 Punkte und ich 96 Punkte.
Nee, geht ja nicht. Die Hand am Rücken beim 3. Gegenstand war mein Verhängnis. Aber mit dem einen Punkt kann ich gut leben. Die kleine Nessa hat alle Großen platt gemacht. Da haben wir aber gejubelt und gefeiert.
Ich kann gar nicht sagen, wie stolz ich auf sie bin.
Und da gibt es doch wirklich noch Sportfreunde, die „richtige“ Hunde haben, die mich im Ernst immer noch fragen, wann ich mir endlich wieder einen „richtigen“ Terrier anschaffe. Also mal
unter uns. Wenn Nessa kein „richtiger“ Terrier ist, dann weiß ich nicht.
Die kleine Maus hat bisher alle Prüfungen abgelegt, die ich mit ihr gelaufen bin: BH, AD, Wesenstest (b. PSK), FP 1-3 und jetzt die FH1. Ich find’s super. FH2 läßt grüßen.
Solche Leistungen sind für mich viel mehr wert als jeder Championtitel.

Mit sportlichem Gruß,
Eure
Nessa und Ines
(Autor ist dem KfT bekannt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelle des KfT)
veröffentlicht am: 29.03.2008
Welsh Terrier

Wenn Züchter ein Jubiläum feiern - 70 Jahre Zwinger "von der Hohen Flur"

Jürgen Göthel - zum Hundemensch geboren!

Wer in der heutigen Zeit einen Welsh Terrier aus gutem Hause kaufen möchte, der wird um die Zuchtstätte „von der Hohen Flur“ nicht herumkommen.
Hinter dem Namen steht eine lange Familien- und Hundetradition.
Bei Weitem nicht jeder Züchter kann auf eine erfolgreiche Zuchtgeschichte zurückblicken. Im Falle der Familie Göthel schon.

Im Jahr 1947 lernte Hans Göthel, der Begründer der Zuchtstätte „von der Hohen Flur“ die Rasse Airedale Terrier während des Russland Feldzug kennen und schätzen. In der Heimat zurück, führte sein Weg direkt zu dieser Hunderasse und die Zuchtstätte „von der Hohen Flur“ wurde am 09.08.1949 eingetragen.

Sein Sohn, Jürgen Göthel, teilte seine Leidenschaft zu den Vierbeinern von klein auf. Im Alter von sechs Jahren erkrankte er an Poliomyelitis (im Volksmund Kinderlähmung). Durch die Lähmung in einem Bein war es ihm von Kindesbeinen an nicht möglich, mit den Schulkameraden „mitzuhalten“. Die Schiene hinderte ihn an sportlichen und kameradschaftlichen Aktivitäten. Aus diesem Grund schloss sich der Junge eng an die Hunde seines Vaters an. Der Airedale Terrier war ihm zu groß und so entschied er sich für den Welsh Terrier.

Mit 12 Jahren bekam Jürgen Göthel seine erste Hündin „Almi vom Heideknock“. Zusammen mit „Tschukid Opale“ aus dem Zwinger von Frau Dr. von Herrenschwand legte er den Grundstock für seine erfolgreiche Welsh Terrier Zucht.
Durch die Vermittlung von Frau Braeckow, einer anerkannten deutschen Welsh Terrier Kennerin, kam der Kontakt zu dem englischen Kennel „Cedewain“ zustande und Mister W.A.E. Egerton verkaufte die im In- und Ausland erfolgreiche Zuchthündin „Cedewain Celeste“ an Familie Göthel. (Diese Hündin erhielt 9 englische CCs, sowie auf dem Kontinent 16 x V 1, wurde mehrmals bester Terrier, Bundessieger 1975 Deutscher u. Internat. Champion.)

Um eine Zucht erfolgreich zu führen, benötigt man nicht nur das entsprechende Know-how, sondern auch den Weitblick von positiven Zuchtverpaarungen, um den Fortpflanzungserfolg der zu fördernden Eigenschaften zu erhalten. Als langjähriger Züchter hat Jürgen Göthel zahlreiche Pedigrees von Hunden im Kopf. Nicht jeder Züchter kann Hunde visualisieren und weiß um die Merkmale wie Gangwerk, Fellbeschaffenheit, Zahnstatus, Charakter, Fehler und Vorzüge.
Und neben einer Portion Glück in der Zucht wird neben der Leidenschaft zum Tier auch Durchhaltevermögen, und vor allem Platz für die aufgeweckten, tierischen Kameraden benötigt.

Der Welsh Terrier wird als fröhlicher, kinderfreundlicher, sehr anhänglicher Vierbeiner beschrieben, der geistige und körperliche Betätigung fordert. Dies verlangt ein entsprechendes Platzangebot, um Jung und Alt gerecht zu werden.
Spätestens nach den ersten Anfragen von Welpen Käufern nach einem „Ferienplatz“, war der Grundgedanke für eine Hundepension geboren.
Nach langer Suche war das geeignete Grundstück im Außenbereich der Stadt Kulmbach gefunden. Es entstand die heutige Zuchtstätte mit angeschlossener Hunde Pension.

Das Zuchtziel von Familie Göthel ist klar definiert: Welsh Terrier mit geringem Jagdtrieb, wesensfest, gesund und typvoll muss die Nachzucht sein.
Dies wird durch eine klare Zuchtauslese konsequent verfolgt. Hunde aus England und Amerika erweiterten kontinuierlich den Genpool der Zuchtstätte „von der Hohen Flur“.

Die selbst gezogene „Viola von der Hohen Flur“ legte den Startschuss für die Championats Titel. Es folgten bis zum Jahr 2000 die Hunde „Adlige“, „Prinzessin“, „Ludwig“, „Diamant“, „Quincy“ und „Honey von der Hohen Flur“.

Bis heute blickt die Familie auf zahlreichen Multi Champions, die in der eigenen Zuchtstätte geboren wurden, zurück.

Von links: Annuschka von der Hohen Flur, Cappuccino von der Hohen Flur und
Dusty von der Hohen Flur


Bundessiegertitel, Tagestitel, Deutscher Champion, Internationaler Champion, KfT Champion, mehrere Weltsieger, sowie Weltjugendsieger im In- und Ausland sind der Lohn für die tägliche Arbeit rund um das Tier.

Ein Super-Wochenende auf der Klubsiegerausstellung in Bensheim für die Hohe Flur. Von links: Richter Walter Berghäuser, Brigitte Göthel mit Zarewitsch v.d. Hohen Flur, Jac Houben mit Heinerle v.d. Hohen Flur, Jürgen Göthel, und Nellie Houben mit Sushi v.d. Hohen Flur. Die 4 gezeigten Hunde wurden Klubsieger bzw. Klubjugendsieger und Heinerle wurde an diesem Wochenende zum 3. Mal in Folge Best in Show in Bensheim.

Deckrüden „von der hohen Flur“ stehen nicht nur in Deutschland passenden Hundedamen zur Verfügung. Seit 2013 sind die Rüden „Cappuccino“, „Nobody“, „Heinerle“ und auch „Dusty von der Hohen Flur“ begehrte Vererber.

Erleichterung bei Ausstellungen erhielt das Züchter Ehepaar als sie die Dienste der Profi Handler Jac und Nellie Houben aus Venlo in Anspruch nahmen. Dort wurde ein Teil der Tiere liebevoll auf die großen Schauen vorbereitet und dann mit Erfolg präsentiert. Jetzt waren zwei Teams mit den besten Hunden an verschiedenen Orten unterwegs und keine Möglichkeit für einen Titelgewinn ging verloren.

Bis heute trifft der Welsh Terrier Kenner die Jubilare auf zahlreichen Ausstellungen im Jahr an. Durch die körperliche Beeinträchtigung von Jürgen Göthel ist es seine Frau, die im Ring die Hunde vorstellt. Er selbst übernimmt das Trimmen und die Vorbereitung der Vierbeiner für die Show. Das ist Teamarbeit seit vielen Jahren!

Wie ist das nach 70 Jahren Zuchtgeschehen? Bleibt es nach wie vor spannend, wenn Welpen geboren werden? Wie sieht die Zukunft der Welpen aus? Kann man in der wievielten Generation immer wieder an die Erfolge der alten Linien anknüpfen?

Die Natur hat ihre eigenen Gesetze, aber Züchter mit Weitblick verstehen es, die Genetik richtig zu deuten. Und wenn zusätzlich eine Züchterfamilie nach 70 Jahren noch immer liebevoll von seinen Hunden schwärmt, keine Pflege und Arbeit scheut, damit es den Hunden gut geht, keine Stunde mit seinen Hunden missen möchten - dann sind Sie bei einem verantwortungsvollen Welsh Terrier Züchter gelandet – Familie Göthel mit ihrer Zuchtstätte „von der Hohen Flur“.

Herzlichen Glückwunsch zu diesem außergewöhnlichen Jubiläum!

(Autor ist dem KfT bekannt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelle des KfT)
veröffentlicht am: 05.08.2019